ALL ES oder NICHTS

Betrachten wir in diesem Monat, dem zehnten Monat des Jahres, die Zahl Zehn. Eins uns Null. Computersprache. Das binäre System. Ja oder Nein. Alles oder Nichts. Auch wenn das Wort Oktober seiner Herkunft nach eigentlich die Acht in sich birgt… – die Zehn ist das heutige Anschauungsobjekt. Die Eins ist der Anfang, die Null das Ende, das Nichts, die Auflösung. Wobei das Ende gleichzeitig auch wieder ein Anfang ist. Es ist ein Kreislauf. So rund wie die Null. Der Zustand von Alles und Nichts ist ein paradoxer Zustand.

Menschen, die im Oktober geboren wurden, haben möglicherweise in besonderer Weise mit dieser Paradoxität zu tun, mit dem Hang zu extremen Formen des Seins, das könnte beispielsweise ein Leben in absolutem Überfluss sein. Interessant auch hier wieder: Überfluss heißt einmal, dass es mehr als genug gibt und gleichzeitig kann etwas aber auch im wahrsten Sinne des Wortes vollkommen überflüssig sein…, der Überfluss ist – am Rande bemerkt – eigentlich der Zahl Acht zuzuordnen, denn hier geht es um das Leben im Fluss, um Wasser, Energie und das ausgewogene Haushalten mit unserer Energie. Auf der anderen Seite könnte das Extrem auch die Pflege eines puritanischen Asketentums bedeuten. Es wirkt ein wenig wie ein Glücksspiel, in welchem „Aktionsfeld“ man sich bewegt, je nachdem, auf welcher Seite die Münze gelandet ist. Auch die Frage der Sichtbarkeit spielt hier eine große Rolle. Wer voll präsent und sichtbar ist, wer aus sich selbst heraus leuchtet, authentisch erscheint und Transparenz erzeugt, scheint das „Wesen der Zehn“ voll und ganz erfasst zu haben und danach zu leben. 

Die Null in der Zehn allerdings kann das alles ad absurdum führen und den Schein, den Glanz und das authentische Sein ins Verborgene führen. Daraus ergibt sich dann das NICHTS. Aber was ist denn eigentlich das NICHTS? Es ist immerhin genauso vorhanden wie ALLES. Weil es nicht NICHTS geben kann. Ist das NICHTS damit eine Illusion? Wahrscheinlich führen derartige Gedanken zu nichts… – oder doch? 

Wie wir aus der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende wissen, kann aus dem Nichts alles neu erwachsen, es ist wie das leere Blatt Papier. Es befähigt uns zu etwas. Es befähigt uns dazu, fantasievoll und kreativ zu werden. Wir können uns unsere Gedanken, unsere Welt selbst gestalten. Dank unserer Gedankenwelt, die sowohl positiv als auch negativ sein kann.

Das Entscheidende ist, zu erkennen, dass wir jederzeit die freie Wahl haben, wenn wir bewusst sind. Wir müssen uns dabei klarmachen, dass wir jederzeit ALLES aus uns heraus schöpfen können. 

Schöpfe auch du aus dem NICHTS und aus ALLEM und sieh den Wert, den das scheinbare Nichts verdeckt hält!

Mit oktobrigen Grüßen
Eure Julia